Eine absolute Sicherheit wird es nie geben
Eine absolute Sicherheit wird es nie geben
Leserbrief von Räto Camenisch
Eine absolute Sicherheit hat es und wird es auch nie geben. An die relative Sicherheit welche uns die Natur seit Erdbeginn bietet haben wir uns gewöhnen müssen. Der Kampf des Menschen gegen die entfesselten Naturgewalten und Krankheiten ist seit Jahrtausenden im Gang und wird immer raffinierter. Trotzdem bleibt unsere Sicherheit in der Natur etwa gleich wie die Chancen von Ameisen auf einer Autobahn ! (Erdbeben,Felsstürze Unwetter,Radonbelastung,Vulkane)
Etwas anderes ist es mit den Gefahren die wir Menschen selbst geschaffen haben (Atom,Verkehr, Staumauern,Kriege, Terrorismus,Klimaschädigung ,Kriminalität und Migration.)
Das Potential für apokalyptische nukleare Gefahren besteht eigentlich schon seit Einführung der Atomprogramme,die zur tödlichen Atombombe und zur zivilen Nutzung der Atomkraft geführt haben. Spätestens nach Harrisburg und Tschernobyl haben wir gemerkt, dass wir mit dieser Energiequelle vorsichtig umgehen müssen. Jetzt nach Fukushima muss der Geist wieder in die Flasche zurück! Die Nutzung der Atomkraft ist eigentlich besiegelt aber noch nicht zu Ende.
Wir wollen einen Ausstieg mit Augenmass ohne Abwürgen der Wirtschaft und unserer Lebensgewohnheiten. Nach 40 Jahren bequemer Kernenergie brauchen wir einen geordneten Rückzug mit grösstmöglicher Sicherheit (auch in den Nachbarländern) unter Ausschöpfung aller erneuerbaren Energiequellen soweit sie Sinn machen. Selbst der Neubau eines modernen sicherheitstechnisch optimalen Reaktors als Ersatz für einen veraltetes Werk, könnte als Uebergang zum endgültigen Ausstieg durchaus nötig sein. Gaskraftwerke könnten auch den Uebergang sichern, sind aber CO2-Schleudern,eigentlich das letzte was wir für unser Klima brauchen. Energie sparen, Ausschöpfen erneuerbarer Energiequellen und bauliche energieoekonomische Veränderungen sind immer mehr das Gebot der Stunde. Das alles wird sehr,sehr viel kosten und eines ist sicher, die Zeit der billigen Energie ist unwiderruflich vorbei ! Der Weg zwischen schwindenden fossilen Brennstoffen,Klimaproblemen,grosstechnischen und atomaren Gefahren,Naturkatastrophen und den Ansprüchen an ein modernes Leben sowohl für uns als auch für Milliarden von Menschen, die ein solches immer noch anstreben (wollen und müssen) ist eine Wanderung zwischen Scylla und Charybdis und damit noch für Generationen fast eine Quadratur des Kreises. Eine eigentlich fast zu hohe Herausforderung für eine „classe politique“,die es gewohnt ist,mit ideologischen Scheuklappen und Eigeninteressen an Probleme heranzugehen und sich dabei zu zerfleischen.
Darum behalten wir die Nerven ! Beschliessen wir im Prinzip den Atomausstieg, aber mit wirtschaftlichem Augenmass, grösstmöglichen Sicherheitsanforderungen und ohne Vernachlässigung aller übrigen Gefahren. Ueberhastete Abschaltungen ,Notfall-Ausstiegsszenarien und politische Katastrophen-Trittbrettfahrerei sind offensichtlich populistisch motiviert und ein Spiel mit der Angst unserer verunsicherten Bevölkerung. Wir wollen eine überlegte , nachhaltige Lösung !
Es ist also noch viel zu tun, packen wir es an
Räto B. Camenisch Kantonsratskandidat SVP Kriens