Mundart fördert am besten
Für die Forcierung des Hochdeutschen im Kindergarten muss herhalten, dass damit fremdsprachige Kinder besser integriert würden sowie die Lernfortschritte beim Schreib- und Leseerwerb angeblich erfolgreicher seien. Dabei gibt es schlicht keine wissenschaftlichen Befunde, welche diese Theorie belegen können – im Gegenteil!
Alle Studien, und gerade der Pisa-Test aus dem Jahr 2006 (als Hochdeutsch im Kanton Luzern noch nicht zu Zweidrittel vorgeschrieben war), beweisen dies! Im Lesen hatte die Schweiz 499 Punkte, Deutschland 495 Punkte, Österreich 490 Punkte, etc. Trotz – oder gerade wegen – Mundart im Kindergarten können die Schülerinnen und Schüler in der Schweiz besser lesen und schreiben als Kinder aus Ländern, wo es keinen oder bloss marginalen Dialekt-Unterricht gibt. Gerne können Sie diese Befunde auch selbst nachprüfen!
Auch sehr interessant: In anderen „zweisprachigen“ Regionen, wie zum Beispiel in Katalonien, erzielen die Kinder in der spanischen Sprache bessere Ergebnisse als in Provinzen, wo nur Spanisch gesprochen wird. In Irland müssen alle Schüler neben der englischen Umgangssprache von Klein an das fast ausgestorbene keltische „Gaelic“ lernen. Im Pisa-Vergleich erreicht Irland das Spitzenresultat von 517 Punkten, England erreicht bloss 495 Punkte. Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Unsere Mundart ist kein Handicap, sondern ein Plus! Die nachweislich beste Förderung für unsere Kinder ist also die Mundart. Stehen wir dazu und stimmen wir Ja zur Initiative – und Nein zum Gegenentwurf!
Robi Arnold, Kantonsrat, Reiden