Mundart im Kindergarten ist Parteiengezänk
Es ist interessant, wie klar die Trennlinie in der Frage um „Mundart im Kindergarten“ verläuft. Einmal mehr gilt: Alle gegen die SVP. Und dies in einer Frage, bei der sich der parteilose Schweizer wundert, warum über dieses Thema überhaupt abgestimmt werden muss. Hier wird eine Sachfrage diskutiert, die völkerrechtlich ausser Frage ist. Kein Volk der Welt muss seine eigene Sprache aufgeben, um Ausländer zu integrieren. Die Gegner der Initiative wollen dies jedoch offenbar freiwillig tun. Warum sollen unsere Kinder im Kindergarten über unsere Chilbi, Blüemli, Bäumli und Vögeli nicht in ihrer Muttersprache sprechen dürfen? Rätoromanen, Romands und Tessiner tun dies auch. Hebräer, Kosovaren, Iren und angehörige anderer Länder, die während Jahrzehnten um ihre Unabhängigkeit gekämpft haben, würden sich wundern, wenn sie lesen, dass wir freien Schweizer in dieser Art unsere Landessprache dem Druck der Zuwanderung opfern wollen.
Eine Kindergärtnerin hat mir im Vertrauen gesagt: Weisst du, Ivo, die Ausländer lachen sich den Bauch voll, wie dumm wir Schweizer uns in dieser Sache streiten. Ich würde mir wünschen, dass auch die anderen Parteien wieder beginnen, sich für unser Land und die Erhaltung unserer Kultur einzusetzen. Wir sind sehr, sehr tief gefallen, wenn wir glauben rechtsextrem zu sein, nur weil wir es wagen, in unserem Land unsere Sprache zu sprechen. Das SVP-Bashing in dieser Sache muss ein Ende haben, damit unser Land und unsere Kultur eine Zukunft hat.
Ivo Muri, Unternehmer, Sursee