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Leserbriefe

Achtung Eisberg voraus

Die Fähigkeit von Andrea Renggli-Koller
(Anmerkung der Redaktion: Leserbrief
im EA vom Freitag, 29. September),
beharrlich an denselben falschen
Annahmen festzuhalten, erinnert an
eine Kapitänin, die stoisch ihr Schiff
gegen den Eisberg steuert und der Meinung
ist, dass er verschwinden wird,
wenn sie ihn einfach ignoriert. Erlauben
Sie mir hier, als warnender Leuchtturm
ein bisschen Licht auf die Fakten zu werfen.
Der Lehrplan 21 fordert flexible und
leistungsdurchlässige Bildungsstrukturen.
Die pädagogische Absicht dabei
wäre, dass man auf das individuelle Entwicklungstempo
der Kinder Rücksicht
nehmen möchte. Man löst sich deshalb
vom starren jahrgangsorientierten Klassensetting
und schafft dafür mehrjährige
Zyklen mit altersdurchmischten
Klassen, die zwischen drei bis vier Jahre
dauern. Wenn ein Schüler die Kompetenzen
seines Zyklus erfüllt hat, darf er
in den nächsten Zyklus übertreten, so
der Plan.
Im «Planungsbericht über die weitere
Entwicklung der Volksschule, der
Gymnasien und der Berufsbildung im
Kanton Luzern (B 127)» wurden deshalb
fünf Entwicklungsziele definiert.
Für die Umsetzung bis ins Jahr 2035 gibt
der Kanton den Gemeinden dazu die
folgenden Empfehlungen ab, ich zitiere:
«Für die Realisierung der fünf Entwicklungsziele
– insbesondere für das Arbeiten
in altersgemischten, länger dauernden
Lernzyklen und das Einrichten von
schul- und familienergänzenden Tagesstrukturen
– braucht es eine in Grösse,
Gestaltung und Funktionalität angepasste
Schulanlage.»
Aus meiner Sicht ist die geplante
strukturelle Umorganisation der Jahrgangsklassen
zu altersdurchmischten
Zyklen weder aus pädagogischer noch
aus organisatorischer Sicht sinnvoll.
Diese heterogenen Klassen werden
noch schwieriger zu führen sein, und
dementsprechend kann den Talenten
oder Schwächen der einzelnen Schüler
kaum Rechnung getragen werden. Um
der grösseren Heterogenität der Klassen
wiederum gerecht zu werden, braucht es
deshalb als bauliche Massnahme neben
den Klassenzimmern wiederum zusätzliche
Gruppenräume. Das kostet. Wenn
man die Investitionskosten der notwendigen
Um- und Neubauten in den
Schulhäusern aller Gemeinden des Kantons
hochrechnet, kommt man locker
auf mehr als 1 Milliarde Franken.
Die veralteten pädagogischen Ideologien
des Lehrplans 21 gleichen einem
Eisberg, der die Titanic der traditionellen
Bildung unsanft kollidieren lässt
und die Gemeinden ruiniert. Wir dürfen
ruhig eine Schule fordern, die den
Bedürfnissen der Kinder und unserer
Gesellschaft entspricht und nicht den
Träumereien der Reformpädagogen der
68er-Jahre.

Bernhard Steiner, Kinderarzt und
Kantonsrat, Entlebuch

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