Demokratie für alle, statt für wenige.
Eine Studie des Zentrums für Demokratie aus dem Jahr 2019 bestätigt, dass Gemeindeversammlungen Schwächen aufweisen. In dieser Studie wurden Gemeindeversammlungen im Kanton Aargau von 2013 bis 2016 analysiert. Die Studienergebnisse zeigen, dass bei Geschäften, welche gut organisierte Gruppierungen betreffen, auffällig mehr Personen an der Versammlung teilnehmen. Dadurch können politische Entscheide einseitig beeinflusst werden.
Die Studie besagt aber auch, dass die Stimmbürger trotz Gemeindeversammlung kaum Einfluss nehmen: Die Hälfte der Versammlungen geht nur mit maximal fünf Wortmeldungen über die Bühne und bloss 1.6 Prozent der Geschäfte werden mittels Anträgen erweitert. Ein Blick auf die Gemeindeversammlungen in unserer Gemeinde ab 2016 bestätigt dieses Bild: Die meisten Geschäfte wurden einstimmig oder grossmehrheitlich (nur sehr wenig Gegenstimmen) angenommen, Anträge sind sehr selten und werden fast nie angenommen.
Es ist daher an der Zeit den Systemwechsel zu vollziehen und alle Sachgeschäfte und Wahlen an der Urne durchzuführen. Nur so entstehen ausgewogene Entscheide. Nur so kann jede und jeder Stimmberechtigte demokratisch mitbestimmen.
Michelle Wandeler,
Beromünster