Konflikte in der Raumplanung vorprogrammiert
Bei einer Annahme der Massentierhaltungsinitiative müsste insbesondere bei der Geflügelhaltung die Tiereinheiten verkleinert werden. Die Initianten versichern der Landwirtschaft eine Übergangsfrist von maximal 25 Jahren bis die Initiative umgesetzt werden müsste. Auf diese Übergangsfrist kann nur gehofft werden, aber auch 25 Jahre wären zu wenig und würde zu existenziellen Problemen führen.
Eine grosse Anzahl Ställe wären nach der Übergangsfrist nutzlos und müssten durch viele kleinere ersetzt werden, was erneut zu hohen Investitionskosten führen würde. Bereits heute bestehen Konflikte in der Raumplanung, besonders im Kanton Luzern. Um die gleiche Eiermenge zu produzieren, müssten in der ganzen Schweiz 1’600 neue Legehennenställe gebaut werden. Das ist nicht realistisch und würde zu Mehrimporten führen.
Wollen wir unsere bestehenden Strukturen zerstören, obwohl wir bereits heute Spitzenreiter beim Tierwohl sind? In der Schweiz existiert keine Massentierhaltung. Das Angebot von Labelfleisch ist bereits jetzt grösser als die Nachfrage. Zudem hat das Tierwohl nichts mit der Betriebsgrösse zu tun.
Deshalb stimme ich am 25. September 2022 NEIN zur unnötigen und schädlichen Tierhaltungsinitiative
Angela Lüthold-Sidler,
Kantonsrätin