Übertriebene Lohnerhöhungen passen nicht in die Zeit
Während in anderen Kantonen Plafonierungen von Löhnen der Regierung und der «Chef-Beamten» ein Thema sind, will die Luzerner Regierung den maximal möglichen Lohn für Angestellte um 8,7 Prozent erhöhen.
Die Löhne der Kantonsverwaltung seien verglichen mit dem Durchschnitt der Deutschschweizer Kantone sowie der Privatwirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig. Aus meiner Sicht passen solche übertriebenen Lohnerhöhungen nicht in die Zeit der wirtschaftlich eher
düsteren Zukunftsaussichten. Mit noch attraktiveren Löhnen werden der Wirtschaft zusätzlich, neben dem Fachkräftemangel, auch noch Führungskräfte entzogen. Nur einseitig von anscheinend zu tiefen Löhnen zu sprechen, wird der aktuellen Situation nicht gerecht. Die Anstellungsbedingungen des Luzerner Staatspersonals sind gegenüber derjenigen der umliegenden Kantone mehr als luxuriös (PK-Regelung mit höheren Arbeitgeber-Beiträgen ab 42, keine Abzüge für Krankentaggeld-Leistungen, dafür eine Lohnfortzahlung bis 730 Tage bei 100 Prozent, bezahlte Pausen, inkl. zusätzlicher Rauchpausen, zusätzlicher Sozialzulage von 250 Franken pro Monat zu den Kinderzulagen, unabhängig vom Lohn).
Dies wird ausgeblendet und müsste gegenüber anderen Kantonen zuerst nach unten angepasst werden, bevor man über höhere Löhne diskutiert. Damit die gut bezahlten Kaderstellen auch einen höheren Beitrag an den Steuerertrag erbringen, sollte eine Wohnsitzpflicht
für Lohnempfänger etwa ab 150000 Franken umgesetzt werden.
Auch die kostspielige Digitalisierung sollte Fortschritte für den Bürger bringen und nicht höhere Löhne für die Kader. Immer mehr Arbeiten werden kostenlos durch die Bürger erbracht, aber Stellen werden keine abgebaut. Die 1,5 Millionen Mehrkosten für den Kanton werden als klein bezeichnet, sind jedoch nur die halbe Wahrheit.
Ausgelagerte Unternehmen und Gemeinden, die sich ebenfalls nach den kantonalen Anstellungsbedingungen ausrichten, werden ebenfalls mit Mehrkosten belastet. Statt Löhne rauf, die Steuern runter, zur Entlastung der Steuerzahler, wäre momentan die angebrachtere Lösung.
Zudem: Die Anerkennung der Leistung unserer Regierungsräte liegt in deren Wiederwahl und nicht in der Erhöhung ihrer eigenen Löhne.
Guido Müller, Ebikon,
Kantonsrat SVP