Heuchlerische Doppelmoral der Befürworter
Die Diskussion über das Stimmrechtsalter 16 zeigt eine frappierende Doppelmoral: Die gleichen Politiker, die nun von Demokratisierung und mehr Mitbestimmung sprechen, haben vor kurzem noch dafür plädiert, den Volkswillen bei der Planung von Windkraftanlagen auszuhebeln. Es scheint, dass hier nicht die Demokratie, sondern das eigene politische Kalkül im Vordergrund steht. Das eigentliche Ziel der Senkung des Stimmrechtsalters ist nicht, junge Menschen zu fördern, sondern sie als Wählerbasis für linke und grüne Anliegen zu nutzen. Jugendliche sind in dieser Lebensphase oft empfänglicher für Idealismus, ohne die langfristigen Konsequenzen ihrer Entscheidungen vollständig überblicken zu können. Gleichzeitig zeigt diese Vorlage eine Ignoranz gegenüber dem bestehenden System, das sich über Jahrzehnte bewährt hat.
Politische Bildung braucht Zeit, und die Fähigkeit, komplexe Themen zu verstehen und abzuwägen, entwickelt sich erst mit der Reife. Das Stimm- und Wahlrecht sollte daher das Ziel eines Entwicklungsprozesses sein, nicht dessen Anfang. Wer die Demokratie stärken will, sollte sie konsequent schützen und nicht für ideologische Zwecke missbrauchen. Stimmen Sie Nein – für eine ehrliche und verantwortungsvolle Demokratie!
Isabelle Kunz-Schwegler
Kantonsrätin, Winikon