Leserbrief zu "Metro-Idee findet erste Fans", NLZ vom 12.8.2013
Ostern und Weihnachten am gleichen Tag. Diesen unerfüllbaren Wunsch wollen sich wohl einige Politiker mit der gleichzeitigen Realisierung einer „Metro Ibach-Schwanenplatz“ und eines Tiefbahn-hofs Luzern erfüllen. Gemäss den vorliegenden Projekten würde der Tiefbahnhof Luzern ca. 2,4 Milliarden Franken und damit etwa das Doppelte kosten was früher angenommen wurde. Das Metro-Projekt würde zusätzlich noch ca. ½ Milliarde verschlingen. In Anbetracht der „finanziellen Unselb-ständigkeit“ des Kantons Luzern, als Nettobezüger von ca. 370 Mio. aus dem nat. Finanzausgleich, dürften die anderen Kantone auch noch ein gewichtiges Wort bei diesen Investitionen mitreden. In der Schweiz gibt es unzählige Infrastrukturprojekte die nicht alle gleichzeitig finanziert werden können. Ein planerische Neubeurteilung der Lage ist angesagt. Ist es nicht sinnvoller den Spatz in der Hand zu halten, als die Taube auf dem Dach zu haben? Es ist an der Zeit, sich zeitlich und finanziell realisierbaren Projekten zuzuwenden. Frau BR Doris Leuthard hatte an der Eröffnung der Zentral-bahn-Haltestelle Messe Luzern, klar ausgeführt, dass der Bund die Summe von 800 Mio. für den Doppelspur-Ausbau am Rotsee reserviert habe. Diese Gelder seien abrufbereit. Die Kombination einer von Investoren finanzierten Metro und dem vom Bund finanzierten Ausbau Doppelspur-Rotsee, mit einer neuen Reussbrücke nach Emmenbrücke, sollte nun umgehend geprüft werden. Mit diesem Kombi-Projekt könnte die Innenstadt und auch der Bahnhof von Luzern entlastet werden und es würden die dringend erforderlichen Parkmöglichkeiten ausserhalb des Zentrums geschaffen. Eine neue Haltestelle Rotsee, für die Metro und den Zug, würde zudem das Naherholungsgebiet am „Göttersee“ zusätzlich erschliessen. Schon eine alte Bauernweisheit sagt: „Wer viel auflädt bringt wenig heim!“ Bleiben wir darum realistisch. Ich wünsche mir lieber ein günstigeres Projekt, dass innert nützlicher Frist realisiert werden kann, statt ein „Allerweltsprojekt“, dass vielleicht in 30 Jahren umgesetzt wird.
Guido Müller, Kantonsrat, Ebikon