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Nicht unter derselben Decke – SVP Bauern gegen den Bauernverband

170831 DV SVP Kanton Luzern

Delegiertenversammlung der SVP Kanton Luzern in Ebikon

An der Delegiertenversammlung vom 31. August in Ebikon kam es nicht ganz unerwartet zur grossen Überraschung. Zu reden gab nicht etwa die kantonale Fremdsprachen-Initiative oder die nationale Vorlage der AHV Reform. Im Fokus stand die unbestritten scheinende Volksabstimmung über die Ernährungssicherheit. Wurde an der Schweizerischen Delegiertenversammlung der SVP mit einer zweidrittel Mehrheit und entgegen sämtlichen Luzerner Delegierten die Ja Parole beschlossen, konnten sich die Luzerner Landwirte im eigenen Kanton durchsetzen. Das Nein zur AHV Reform und das Ja zur kantonalen Fremdsprachen-Initiative war Formsache.

134 Delegierte der SVP trafen sich im Pfarreiheim in Ebikon zur Parolenfassung. Ein klares Ja gab es bei der Kantonalen Volksinitiative «Eine Fremdsprache auf der Primarstufe»! Kinderarzt und Kantonsrat der SVP Dr. Bernhard Steiner hatte neben klaren und kompetenten Argumenten auch Heimspiel unter den Delegierten der SVP. Er spreche hier in erster Linie als Kinderarzt und nicht als Politiker. Als Politiker sei es schwerer glaubwürdig zu sein. Als Arzt siehe das schon noch anders aus. CVP Kantonsrat Adrian Bühler hatte mit seinen Argumenten keine Chance. Mit 117 Ja Stimmen gegenüber 3 Nein und 3 Enthaltungen sind die Luzerner Delegierten Kantonsrat Steiner gefolgt.

Wiederum SVP gegen die CVP bei der Altersreform 2020. Nationalrätin Ida Glanzmann versuchte wohl nicht ganz ernst gemeint, Alt Kantonalpräsident und Nationalrat Franz Grüter einige Stimmen abzuluchsen. Es sei halt ein Kompromiss, bei dem selbst sie nicht restlos glücklich sei. Doch weitere 20 Jahre könne man mit einer Reform nicht mehr zuwarten. Vielleicht wisse ja Franz Grüter als Contra-Redner eine bessere Lösung.

Unsere Grosseltern haben die AHV auf die Beine gestellt. Diese soll nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden meinte sodann Franz Grüter. Diese Reform sei nicht nur ein fauler Kompromiss welcher zu einer Zweiklassen AHV führe, sondern «eine Befehlsverweigerung» vom Parlament. Der Auftrag sei gewesen, die AHV für die Zukunft zu sichern und zu sanieren. Die Reform 2020 führe so aber zu massiven Mehrausgaben und Ausbau. Mit dieser Reform fahre man die AHV an die Wand. Die CVP habe sich einmal mehr ins Nest der Linken gesetzt. Nur so fand diese Reform eine parlamentarische Mehrheit. Nun werde dies das Volk halt an der Urne wieder korrigieren müssen, ist Nationalrat Grüter überzeugt. Schaue man in andere Länder wie Polen, Italien oder Schweden gebe es durchaus Modelle um eine Rente für die Zukunft zu sichern. Zuerst müsse man jetzt aber diese Reform versenken um dann eine bessere Lösung zu erarbeiten. Die SVP folgte ihrem Alt-Kantonalpräsidenten mit 130 Nein zu 3 Ja und 2 Enthaltungen.

Weit mehr zu reden gab der Bundesbeschluss über die Ernährungssicherheit. Der stellvertretende Direktor vom Bauernverband Urs Schneider ahnte es wohl von Beginn weg, dass er in der Zentralschweiz kein leichtes Spiel haben wird. In Rekordzeit wurden 150’000 Unterschriften in nur gerade 3 Monaten gesammelt. Der Gegenentwurf sei zwar leicht abgeändert worden, stimme aber in den wesentlichen Punkten noch immer für die einheimischen Produkte und deren Landwirte. Lediglich der Freihandel sei etwas kritisch meinte der Initiant. Aber da könne man dann noch genauer hinschauen und dies zu einem späteren Zeitpunkt optimieren.

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Bundesbeschluss über die Ernährungssicherheit

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Bundesbeschluss über die Ernährungssicherheit

Genau diese Hürde wurde unter den Luzerner Bauern zum Knackpunkt. Unter der Führung von Alt-Nationalrat Josef Kunz und dem erfahrenen Haudegen Guido Luternauer aus Schenkon wurde spätestens dann im Pfarrheim von Ebikon nicht mehr gebetet und Klartext geredet. Misstrauen gegenüber dem eigenen Bauernverband wurden laut. Die Vergangenheit habe einige Beispiele im Archiv, wo Versprechungen gemacht und nicht eingehalten wurden, erinnert sich Josef Kunz. Zudem muss doch nichts in die Verfassung geschrieben werden, was bereits von den Bauern eingehalten wird. Guido Luternauer warnt schon jetzt von einer Totalüberwachung im ganzen Ernährungsprozess. Bald gebe es zum Einkaufskorb noch einen Kalorienzähler dazu. Mit 100 Nein zu 15 Ja Stimmen und 14 Enthaltungen wurde dieser Gegenvorschlag versenkt. 

Die erste Delegiertenversammlung unter der neuen Präsidentin Angela Lüthold geht reibungslos dem Ende zu. Feuertaufe bestanden!

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