Politologen-Geschwätz
Das Politologen-Geschwätz zur Konkordanz ist längst peinlich. Angesichts des Parteiprogramms der SP von inhaltlicher Konkordanz zu reden, wirkt geradezu lächerlich. Unser Regierungssystem ist allein darauf ausgerichtet, dass nach ihrer Wählerstärke SVP, SP und FDP zwei Vertreter und die CVP einen Vertreter in den Bundesrat delegieren. Das wählende Volk soll sich in unserer Regierung von sieben Mitgliedern widerspiegeln.
Wer der Vertretung einer 5 % – Partei eine Vertretung zubilligt, verabschiedet sich von der Konkordanz. Dies tut auch Chefredaktor Martin Spieler, wenn er dies verschweigt und der SVP empfiehlt, selbst den zweiten Sitz der FDP anzugreifen.
Sollte mit der Wiederwahl von Widmer-Schlumpf also die Konkordanz verletzt werden, darf der SVP auch nicht der Weg in die totale Opposition zum Vorwurf gemacht werden. Mit dem allerdings harten Weg über Referenden und Initiativen vermag sie den leider zu erwartenden Fehlentwicklungen durch eine Mitte-links Regierung eher zu begegnen.
Wolfgang Sidler, Luzern