Bürokratie statt Mehrwert
Das Stimmrechtsalter auf 16 Jahre zu senken, mag modern und jugendorientiert erscheinen, doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich erhebliche Schwächen dieses Vorschlags. Eine der grössten Herausforderungen liegt in der Einführung eines uneinheitlichen Systems: Während 16-Jährige auf kantonaler Ebene abstimmen dürften, blieben sie auf nationaler Ebene weiterhin ausgeschlossen. Diese Diskrepanz sorgt nicht nur für Verwirrung bei den Betroffenen, sondern schafft auch erhebliche administrative Hürden. Stimmregister müssten doppelt geführt werden, Wahlunterlagen müssten je nach Abstimmung mehrfach differenziert und Prozesse aufwendig angepasst werden. Besonders für kleinere Gemeinden, die ohnehin mit begrenzten Ressourcen arbeiten, bedeutet dies einen enormen Mehraufwand. Sie laufen Gefahr, an dieser zusätzlichen Bürokratie zu scheitern – alles für eine Massnahme, die wohl keinen erkennbaren Mehrwert bietet.
Unsere Demokratie zeichnet sich durch klare, effiziente Strukturen aus, die unnötige Komplexität vermeiden. Der Vorschlag, 16-Jährige auf kantonaler Ebene einzubeziehen, widerspricht diesem Prinzip fundamental. Er schafft Verwirrung, treibt Kosten in die Höhe und belastet unsere Gemeinden unnötig.
Lassen wir uns nicht von einer populistischen Idee täuschen, die keine echten Probleme löst. Stimmen Sie Nein – für eine schlanke, funktionierende Verwaltung und eine starke Demokratie!
Thomas Hodel
Kantonsrat, Schötz