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Leserbriefe

Verantwortung folgt mit der Reife

Die Senkung des Stimmrechtsalters auf 16 Jahre mag auf den ersten Blick wie ein Fortschritt wirken, doch sie stellt eine Gefahr für unsere Demokratie dar. Stimm- und Wahlrecht bedeuten Verantwortung – Verantwortung, die man nicht leichtfertig vergeben darf. Mit 16 Jahren befinden sich Jugendliche mitten in ihrer persönlichen und schulischen Entwicklung. Sie stehen noch stark unter dem Einfluss von Eltern, Lehrpersonen und sozialen Medien. Gerade in dieser Lebensphase fehlt oft die Reife und Interesse, um politische Entscheidungen in ihrer gesamten Tragweite zu beurteilen. Unser demokratisches System setzt auf mündige Bürgerinnen und Bürger, die in der Lage sind, kritisch zu hinterfragen und abzuwägen. Mit 18 Jahren erreicht ein Mensch die Volljährigkeit, übernimmt rechtlich wie gesellschaftlich Verantwortung und kann erst dann die Folgen seines Handelns voll tragen. Das Stimmrechtsalter auf 16 zu senken, wäre ein Schritt in die falsche Richtung. Es würde bedeuten, jungen Menschen Verantwortung aufzubürden, die sie aufgrund ihrer Lebenssituation nicht umfassend wahrnehmen wollen und können.

Anstatt solche Experimente durchzuführen, sollten wir in politische Bildung investieren und die Jugendlichen gezielt auf ihre zukünftige Rolle in der Demokratie vorbereiten. Verantwortung wächst mit der Reife – und die erreicht man nicht mit einem Schnellschuss, sondern mit Zeit. Stimmen Sie Nein zu diesem Vorschlag

Roland Küng

Kantonsrat Buttisholz

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