Demokratie heisst nicht IT- sondern Volksherrschaft
Demokratie heisst nicht IT- sondern Volksherrschaft! (LZ-Artikel vom 04.05.20 zu Digitaler Demokratie)
Nach wie vor wollen der Bundesrat und etliche Parteien das E-Voting und die Digitalisierung unserer Demokratie einführen bzw. vorantreiben. Warum die Schweiz auf dies vorläufig oder sogar für immer besser verzichten sollte, sei nachstehend dargelegt: – Trotz 15 Jahre dauernder Versuche hat beim E-Voting noch kein System die nötige vorgegebene Sicherheitsquote (99,8%) erreicht. Ob dies jemals der Fall sein wird, bleibt offen, denn geniale “Hacker” werden nie aussterben! – Zudem gilt es zu bedenken, dass dann beim Auszählen der Stimmen keine gewählten Urnenbüromitglieder mehr “den Volkswillen” ermitteln würden, sondern hochbezahlte IT-Spezialisten, notabene ohne Nachkontrollmöglichkeit durch “IT-Laien”! – Das herkömmliche System funktioniert aber sogar in “Corona-Zeiten” sehr gut, wie ich als Urnenbüromitglied bei den Gemeindewahlen vom 29. März diesen Jahres feststellen durfte. – “Digitalfanatiker” propagieren zudem das Stimmrecht für Ausländer sowie Jugendliche ab 16 Jahren. Dies sei nur elektronisch denkbar. Offenbar meinen diese Kreise, dass Ausländer sowie 16- bis 18-Jährige also gar nicht in der Lage wären, einen Stimm- oder Wahlzettel von Hand korrekt auszufüllen und (postalisch) abzusenden?! Solche Leute dürften dann sicher auch grosse Mühe haben, sich überhaupt eine Meinung zu bilden über eine politische Vorlage! Fazit: Statt einer “Scheindemokratie” mit einem überwachten und kontrollierten Souverän durch IT-Spezialisten sollten wir unsere direkte Demokratie so belassen wie sie ist. Alles andere untergräbt das Vertrauen in unsere Institutionen.
Robert Furrer, Oberkirch