Kandidaturflut statt klares Profil!?

(Rekordzahl Kandidaturen Nationalrats (NR)-Wahlen 2023)

Nun stehen die Kandidaturen für die NR-Wahlen 2023 praktisch fest: Es sind neue Rekordzahlen z. B. gerade auch im Kanton Luzern, die dem Wahlvolk zur Auswahl gestellt werden. Vor allem die Mitte stellt hier nebst der Hauptliste zusammen mit 10 Unterlisten total 99 Personen zur Wahl! Dass dies mehr negative Folgen hat und eher als Zeichen der Schwäche zu werten ist, sei nachstehend erläutert: –

Die Wahlchancen aller Kandidierenden auf Unterlisten sind fast gleich null; dies hat eine soeben veröffentlichte Studie, die alle NR-Wahlen seit 1987 bis 2019 auswertete, eindeutig belegt. Die Parteistärke nahm höchstens im Promillebereich zu im Vergleich wie wenn man nur mit einer Hauptliste angetreten wäre und zu Sitzgewinnen führte diese Listenflut äusserst selten; die Stimmen für eine Partei werden einfach auf mehrere Listen verteilt. – Bei der Mitte im Kt. LU werden also im besten Fall (3 Sitze) rund 97%! aller Kandidierenden leer ausgehen. –

Der Verdacht liegt nahe, dass die Mitte und andere “Listenfüller-Parteien” wie die GLP ihr fehlendes Profil mit der Kandidatur-Flut überdecken wollen. Dies ist äusserst bedenklich und dürfte die Politikverdrossenheit und Wahlabstinenz eher noch fördern. – Das Auszählen der Stimmen in den Wahlbüros wird durch die Listenflut zudem noch unnötig erschwert und verlängert. Fazit: Im Gegensatz zu Wischi-Waschi- und nur nach Macht heischenden Parteien verdienen solche, die ein fundiertes Programm und klare Botschaften haben und die wie z. B. die SVP, auf eine Kandidatur-Flut verzichten, unser Vertrauen!

Robert Furrer,

Oberkirch