VBS sollte niemals eine Wohlfühloase sein!
Dass die Beschaffung von 36 F35-US-Kampfjets nicht so über die Bühne gehen würde, wie es dem Volk im Abstimmungsbüchlein und in der Kampagne 2022 klar versprochen wurde, war nach der vorläufigen Bilanz der zurückgetretenen VBS-Chefin Viola Amherd leider zu befürchten. Die Gründe und allenfalls daraus zu ziehende Folgerungen lege ich nachstehend dar:
– Frau Amherd hatte das VBS in den 6,25 Jahren Amtsdauer nie im Griff, denn Fehlplanungen und -einschätzungen waren an der Tagesordnung, z. B. im IT- und Cyberwar-Bereich, der Beschaffung von Drohnen aus Israel, der Logistik, der RUAG, beim Nachrichtendienst etc.. -Zudem gab es offenbar kaum eine Koordination mit der Armeeführung. So wurde z. B. die Finanzsituation von der VBS-Chefin ganz anders beurteilt als etwa von Armeechef Thomas Süssli. Zudem sprach sie auch ständig von einer NATO-Annäherung der Schweiz. Kurzum: Es herrschte permanent Chaos im Laden VBS!
– Dass Frau Amherd dieses Departement eigentlich nie wollte, kann nicht als Entschuldigung akzeptiert werden, denn als Juristin hätte Sie sich mit gutem Willen rasch einarbeiten können! Aber eine „Club“-Sendung zur „100-Tage-Bilanz“ von Viola Amherd im Frühling 2019 zeigte auf, dass sie dies offenbar nicht so ernst nahm: Auf eine arglos an sie gestellte Frage von Moderatorin Barbara Lüthi betreffend militärischen Rängen der dort anwesenden Offiziere musste sie passen!! Zudem hätte Amherd das Departement spätestens in den Jahren 2022 bzw. 2023 infolge Ersatz- bzw. Gesamterneuerungswahlen wechseln können!
– Die Steuerzahlenden wurden und werden noch um zusätzliche Millarden Schweizer Franken zur Kasse gebeten. Fazit: In der Schweiz können offenbar auch ungeeignete und lernunfähige Leute das VBS übernehmen. Dass Sie dann aber nicht besser kontrolliert werden und nach dem Rücktritt lebenslang eine Rente von rund einer Viertelmillion Schweizer Franken pro Jahr kassieren, ist aus Sicht der Ethik und des gesunden Menschenverstandes kaum jemanden zu erklären!
Dies darf in Zukunft nicht mehr passieren! Zudem sollte das Volk alle Abstimmungsinfos des Bundesrates (Stichwort EU-Verträge) zukünftig noch viel kritischer betrachten!
Robert Furrer, eidg. und kant. SVP-Delegierter,
Oberkirch
