Zuerst vor der eigenen Türe wischen statt Sippenhaftung

Die beiden Leserbriefschreiber stilisieren das Verhalten einzelner JSVP-Exponenten betreffend Treffen mit sogenannt “Rechts-radikalen” zu einem Riesenskandal hoch. Niklaus Oberholzer ruft deswegen gar zu einem Wahlboykott aller SVP-Kandidierenden bei den Gemeindewahlen am 28. April im Kt. LU auf, was eine unerhörte Anmassung ist!

Dabei gilt doch: Prüfe alles, das Gute behalte! JSVP-Strategiechefin Sarah Regez wollte vor rund einem Jahr einfach wissen, was Herr Sellner punkto europäischem Migrationsproblem zu sagen hat. Sie und andere JSVP-ler haben nie gesagt, dass sie dessen Gedankengut teilen. Ausserdem kenne ich als langjähriges SVP-Mitglied niemanden in meiner Partei, der Rechtsradikale gut findet.

Die SVP verteidigt den demokratischen Rechtsstaat stets vehement! Hingegen sollte die kantonale Mitte-Partei, die früher KK und dann ab 1971 bis 2021 CVP hiess, endlich einmal den jahrzehntelangen Machtmissbrauch ihrer früheren Exponenten aufarbeiten im Zusammenhang mit den zahllosen, vielfach schweren Vergehen an wehrlosen Verdingkindern, nicht opportunen Jugendlichen, armen Leuten und dgl. durch kirchliche und auch weltliche Amtsträger, die bisher kaum oder nie juristisch verfolgt wurden! Machtanspruch weit über den prozentualen Wähleranteil hinaus gilt offenbar für Die Mitte-Partei noch immer, sowohl auf kantonaler, als auch kommunaler Ebene.

Fazit: Statt auf den Splitter im Auge des politischen Gegners zu zeigen, würde man besser die grossen Balken im eigenen Auge endlich erkennen und eine faire Zusammenarbeit mit den anderen wichtigen politischen Kräften (also auch der SVP) suchen, gerade auch hinsichtlich der bevorstehenden Kommunalwahlen.  

Robert Furrer,

Oberkirch