MM zu den nationalen Wahlen 2023
«Für einen dritten Sitz hat es nicht ganz gereicht», meinte die Präsidentin Angela Lüthold-Sidler zum Wahlergebnis. «Es ist tatsächlich so, dass wir ohne das Modell der Listenverbindungen den dritten Sitz gewonnen hätten…..
Wahltreff in der Wirtschaft zur Schlacht in Sempach
Wählerstärkste Partei verpasst knapp den 3. Sitz!
Trotz Glanzresultat der SVP Kanton Luzern gibt es im bürgerlichen Lager nichts zu feiern. Die SP konnte dank der GLP einen Sitz dazugewinnen. Schuld daran sind die Listenverbindungen. Auch wenn die SVP mehr als doppelt so viele Parteistimmen wie die Linken erzielt, sind beide Parteien in den nächsten vier Jahre mit zwei Sitzen im Bundesparlament vertreten.
Mit dem Zugpferd Franz Grüter aus Eich und der neugewählten Vroni Thalmann-Bieri vom Flühli hat die SVP die beiden Sitze behalten können. Sie schickt mit der Neugewählten eine kompetente und erfahrene Volks-Politikerin nach Bern. Zweimal trat Thalmann für den Nationalrat an, zweimal wurde sie knapp nicht gewählt. Heute stand Fortuna auf ihrer Seite: «Es war nicht einfach ein drittes Mal anzutreten. Wer mich kennt, kennt auch mein Moto «dranebliibe». «Es hat sich gelohnt, Geduld zu bewahren. Ich freue mich auf die politische Arbeit in Bern.»
Nach 2019 wurde Nationalrat Franz Grüter auch 2023 mit einem Glanzresultat gewählt. Zum zweiten Mal bestgewählter Luzerner Parlamentarier: «Ich habe natürlich sehr Freude über mein persönliches Resultat. Die Luzerner Bevölkerung hat mir heute mit ihrer Stimme wiederholt gezeigt, dass sie meine politische Arbeit in Bern schätzt.»
Trotz erdrutschartigem Glanzerfolg gibt es an der SVP-Wahlveranstaltung im Restaurant Schlacht keine Feierlaune. Alt Regierungsrat Paul Winiker sichtlich enttäuscht: «Die SVP Kanton Luzern hat ein sehr gutes Resultat erzielt. Wir sind die wählerstärkste Partei. Trotzdem haben wir bloss zwei Nationalratssitze, also weniger als die Mitte und gleichviel wie die SP. Obwohl wir gewonnen haben, gibt es faktisch einen Linksrutsch. Schuld daran sind diese Listenverbindungen. Diese Verfälschung des eigentlichen Wählerwillens muss in Zukunft bekämpft werden!»
Zum Wahlsonntag meint Franz Grüter: «In der Gesamtbetrachtung verliert die GLP ihren Sitz an die SP. Natürlich hat es innerhalb der Parteien Verschiebungen gegeben. Diese Listenverbindungen haben eine derartige Dimension erreicht, dass man sich wirklich überlegen muss, ob man an diesem Modell festhalten will.»
«Für einen dritten Sitz hat es nicht ganz gereicht», meinte die Präsidentin Angela Lüthold-Sidler zum Wahlergebnis. «Es ist tatsächlich so, dass wir ohne dem Modell der Listenverbindungen den dritten Sitz gewonnen hätten. Trotzdem bin ich über das Resultat der SVP stolz. In einigen Gemeinden haben wir an SVP-Wähler gewonnen und schicken mit Vroni Thalmann-Bieri eine erfahrene und volksnahe Politikerin nach Bern.»
Voraussehbar waren die Ständeratswahlen; mit der Mitte Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger und FDP Ständerat Damian Müller wurden beide bisherige Standesvertreter im ersten Wahlgang bestätigt. Ein beachtliches Resultat erzielt SVP Ständeratskandidat Dieter Haller. Haller lässt den Linken Kandidaten hinter sich und belegt den guten dritten Platz.
Erfolge verzeichnet die SVP auf nationaler Ebene. Wie alt Nationalrat Felix Müri im SVPkonkret voraussagte, gewinnt die Volkspartei 8 Sitze dazu. Vielleicht lässt es sich nach diesem Resultat tatsächlich etwas beruhigter in Richtung politischen Horizont schauen. Ob sich bei den explodierenden Krankenkassen-Prämien, bei der Energieversorgung oder bei der Einwanderungspolitik wirklich was ändern wird, werden wir im Laufe der Jahre sehen.